Was ist eigentlich aus den Versprechen des Chemieprogramms geworden? "Chemie gibt Brot, Wohlstand und Schönheit", hieß es in einer großangelegten Kampagne der DDR-Regierung seit 1959. Der unmittelbare Ausgang ist bekannt. Doch welche utopischen Potentiale stecken möglicherweise auch heute noch – oder wieder – im Plastik, da sich nach dem Ende des real existierenden Sozialismus auch das Ende des von fossilen Rohstoffen abhängigen real existierenden Kapitalismus anzukündigen scheint? Brauchen wir nicht auch oder gerade unter den Vorzeichen eines zum neuen Zeitalter ausgerufenen "Anthropozäns" Programme für einen Neuen Menschen und für einen neuen Umgang mit den Materialien und Maschinen, die das zu Ende gehende Zeitalter hervorgebracht hat?
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