Bauer sagt »Mahlzeit!«

Die Herkunft des Essens

Auf dem Land von des Bauern Hand... Wo seit Jahrhunderten das Essen für alle herkommt, gibt es viel Landschaft und wenig Menschen. Was ist das Land eigentlich: eine seltsame fremde sich entvölkernde Welt? Oder heimliches Brutgebiet für neue Lebens- und Essgewohnheiten? Wo die Bauern von früh bis spät schuften, um die Milchberge zu vergrößern, lässt sich da etwas über andere Lebensqualitäten und eine zukunftsweisende Art von Luxus erfinden? Und was sind das überhaupt für Leute, diese mundfaulen Bauern? Was führen sie im Schilde, wenn sie auf „Slow Food“ mit „Slow Motion“ kontern und mit ihren riesigen Treckern den Verkehr aufhalten, nachdem sie zu Mittag eine ordentliche Portion Hausmannskost verspeist haben?

Am Sonntag, 1. November, wird das Forum Produktion und Produzenten unserer Lebensmittel aus vielfältigen Perspektiven aufs Korn nehmen. Mit konventionellen und unkonventionellen Bauern, Lebensmittelverwertern sowie Unternehmern und Künstlern, die mit Bauern arbeiten.

Philipp Wenz, Wilhelm Schäkel und die Angus-Rinder von Reinhard Prietzel:

Die Kuh kann alles („Kuhflüstern“) - 13.30 Uhr
Der spektakuläre Auftakt des Sonntagsforums findet auf einer Rinderweide im Dorf statt: Vor den Augen der Festivalbesucher demonstrieren die beiden „Kuhflüsterer“, wie der neuartige intelligente Umgang mit einer Rinderherde funktioniert, weil Mensch und Tier miteinander arbeiten, und nicht mehr gegeneinander. Gleichzeitig ist die Vorführung der sog. Low Stress Stockmanship eine Lehrveranstaltung über Kommunikation im allgemeinen: Durch Gewalt bekommt man keine Kontrolle.

Um 15 Uhr ist "Tea-Time" ins Schloss:
Moderator Manfred Ladwig ist zugleich der Autor des Films „Das Gute Laune Brot“, in dem es um so genannten „Functional food“ geht – Essen, das nach Aussage seiner Hersteller gesundheitsfördernde Eigenschaften hat. Ausschnitte aus dem Film von 1999 eröffnen die Runde und das Gespräch.
Für geistige und körperliche Erfrischung sorgt eine Geschmacksmeditation mit Wilhelm Schäkel.

Die Teilnehmer:
Thore Redepenning
Antje Schiffers/Thomas Sprenger
Peter Kaim
Malika Chalabi
Wilhelm Schäkel

Stimmen zum Essen auf dem Land:

Raffinierte Einfachheit ist das Zauberwort, sagt der Ethnologe und Namensgeber der „Raumpioniere“ Ulf Matthiesen, um im Brandenburger Land regionale Ernährungsgewohnheiten neu zu erfinden.
Die sozialistische Utopie stand und fiel mit dem Vorhandensein oder dem Fehlen von Tomatenketchup, sagt Jutta Voigt, Autorin des Buches „Der Geschmack des Ostens“. Im Politbüro gab es auch einen „Operativstab Speisekartoffel“.
Da kommt die Kuh, und ich steh’ noch mitten im Mangold, sagt Demeter-Bauer Daniel Kaluza.