Bauernmalerei und Kartoffelkunst

Ein Wochenende lang lotet landmade.2013 zeitgeschichtliche Hintergründe und aktuelle Ansätze zur kulturellen Grundversorgung der Landbewohner in Brandenburg aus.

Samstag, 10. August:
Unter dem Titel Gestern wie Heute führt das Forum der Visionen über einen Blick zurück auf die Darstellung von Landwirtschaft in der dokumentarischen Fotografie und in der Malerei der DDR zu der Fragestellung, wie ländliche und künstlerische Arbeitswelt sich heute begegnen.
Naturerforscher und Künstler Michael Ilg bietet zu morgendlicher Stunde einen Natur-Erkundungsgang auf den Strodehner Sandberg an.
Im Gasthof laufen Filme, die "Die Kunst der Bauern" beleuchten.
Künstler Roland Eckelt und Team bringen in der "Konferenz der Bäume" Pflanzen zum Sprechen.
Dorfkosmetikerin Nancy Jagott richtet für landmade. einen Kosmetiksalon auf der Wiese ein.
Und konkrete Formen nimmt der am Tage im Forum eröffnete Diskurs in der Abendveranstaltung an, wenn die Kartoffel Adretta und ihre älteren Artgenossinnen im Mittelpunkt stehen. Künstlerin Åsa Sonjasdotter, Fischer Wolfgang Schröder und Schlosskoch Thore Redepenning gestalten zusammen mit Bauern, Künstlern und anderen Einwohnern von Strodehne einen "Kartoffelabend".

Am Sonntag, 11.8., geht es im Forum "Und Morgen dann Landkultur 2.0" um virtuelle und analoge Kommunikationsmodelle mit Landbezug. Möglichkeiten, aber auch Risiken und Nebenwirkungen der gängigen virtuellen Informations- und Kommunikations-Formate zur Einbindung der Landbevölkerung in globale Diskurse werden anhand praktischer Beispiele diskutiert, alternative und lokal verortete Formen für eine kulturelle Vernetzung zur Disposition gestellt.


Programmüberblick

Das Gesamt-Programm des Festivals hier im Überblick als pdf zum Ausdrucken:

Laut Wikipedia ist Grundversorgung „das Zurverfügungstellen von wichtiger Infrastruktur, Dienstleistungen (Universaldienst), Preisstützungen und Transferleistungen für die gesamte Bevölkerung.“ Ob Strom, Rundfunk, Breitband-Internet oder ärztliche Betreuung - die materielle Grundversorgung ist ein deutschlandweites Anliegen aller politischen Fraktionen und scheint auch in den abgelegensten ländlichen Regionen gesichert.
Wie aber ist es um die kulturelle Grundversorgung bestellt? Haben Landbewohner tatsächlich dank Kabelfernsehen, Internet und Smartphone einen gleichwertigen Zugriff auf geistige Versorgung und Kommunikation wie die Stadtbewohner? Wie steht es auf dem Land um die Versorgung mit immateriellen Gütern und Werten? Und welche Fragen ergeben sich aus der Nutzung der so genannten „Social Media“, die häufig als Allheilmittel zur Überwindung von räumlicher Abgeschiedenheit und sozialer Ausgrenzung betrachtet werden?